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Es werden Posts vom Dezember, 2025 angezeigt.

Gesellschaftliche Veränderungserschöpfung und die Krise der Fortschrittserzählung. Psychologische Perspektiven auf eine überforderte Moderne

Moderne Gesellschaften sind durch einen tiefgreifenden und anhaltenden Wandel gekennzeichnet. Technologischer Fortschritt, ökonomische Globalisierung, demografische Verschiebungen, ökologische Krisen und politische Umbrüche verändern soziale Strukturen, Arbeitswelten und individuelle Lebensverläufe in hoher Geschwindigkeit. Während Wandel historisch kein neues Phänomen ist, verdichten sich gegenwärtig Umfang, Taktung und Gleichzeitigkeit von Veränderungen in einer Weise, die für Individuen und Gesellschaften zunehmend schwer integrierbar erscheint. In diesem Kontext wird immer häufiger von einer gesellschaftlichen „Veränderungserschöpfung“ gesprochen, die eng mit einer Krise der klassischen Fortschrittserzählung verknüpft ist. Der Begriff der Veränderungserschöpfung beschreibt einen psychologischen Zustand kollektiver Überforderung, der entsteht, wenn kontinuierlicher Wandel nicht mehr als gestaltbar, sondern als überwältigend, fremdbestimmt und kaum noch bewältigbar erlebt wird. Im Un...