Der Begriff „Inzuchtsdepression“ stammt ursprünglich aus der Biologie und bezeichnet den Verlust genetischer Vielfalt und damit einhergehende Leistungseinbußen bei Populationen, die über viele Generationen hinweg nur innerhalb enger verwandtschaftlicher Linien reproduzieren. Übertragen auf Künstliche Intelligenz (KI) beschreibt der Begriff „KI-Inzuchtsdepression“ ein analoges Phänomen in der digitalen Evolution von Modellen: Wenn KI-Systeme zunehmend auf von KI erzeugten oder vorgefilterten Daten trainiert werden, droht eine schleichende Degeneration der Modellvielfalt und -qualität. 1. Ursprung und Übertragung des Konzepts In der Genetik führt Inzucht zur Verringerung der genetischen Variabilität, was die Anpassungsfähigkeit einer Population an Umweltveränderungen mindert (Charlesworth & Willis, 2009). Überträgt man dieses Prinzip auf maschinelles Lernen, so ist der „Genpool“ die Vielfalt und Qualität der Trainingsdaten. Werden diese zunehmend von bereits bestehenden KI-Systemen...
Über die vielfältigen Facetten des Zusammenspiels zwischen Mensch, Technik, KI und den Kollegen Roboter und Chatbot.