Die psychoanalytische Tradition, wie sie von Sigmund Freud begründet und von Carl Gustav Jung weiterentwickelt wurde, kreist um den Kern menschlicher Subjektivität: das Unbewusste. Während Freud das Unbewusste vor allem als Speicher verdrängter Wünsche, Konflikte und Affekte begriff (Freud, 1915/2000), erweiterte Jung diese Perspektive um die Idee eines „kollektiven Unbewussten“. Dieses sollte nicht nur individuelle Erfahrungen enthalten, sondern universale, archetypische Muster, die allen Menschen gemeinsam sind (Jung, 1959/2014). Im 21. Jahrhundert stellt sich die Frage, ob und inwiefern diese Konzepte auf die digitale Vernetzung unserer Gegenwart übertragbar sind. Das Internet bildet zunehmend nicht nur einen Raum für Kommunikation und Information, sondern einen emergenten Speicher kollektiver Erfahrung. Durch Plattformen, soziale Medien und algorithmische Strukturen entstehen Muster kollektiver Bedeutungsproduktion, die Jungsche Archetypen in digitaler Form spiegeln: Memes als Ve...
Über die vielfältigen Facetten des Zusammenspiels zwischen Mensch, Technik, KI und den Kollegen Roboter und Chatbot.